Traumapädagogik
Ein dreitägiges Seminar mit Irmela Wiemann für sozialpädagogische Fachpersonen, Pflege- und Adoptiveltern
Die Folgen von Traumatisierungen bei Kindern und Jugendlichen sind grosse Herausforderungen im pädagogischen Alltag.
Mit dem Begriff Trauma ist nicht das Ereignis gemeint, sondern die Verwundung, die physiologisch im Körper und im Nervensystem des Menschen zurückbleibt. Frühe Traumatisierungen können zu zahlreichen Folgestörungen beitragen.
Betroffene können sich selbst nicht gut steuern und Konsequenzen ihres Handelns schlecht einschätzen. Ihre frühe Gewissensbildung ist oft ungenügend entwickelt. Auf Herausforderungen reagieren sie häufig hilflos. Viele leiden unter Albträumen und nächtlichem Schreien. Manchmal genügen geringfügige Auslöser (Geruch, Geräusche, Empfindungen), um extreme Reaktionen auszulösen. So manches Kind, das sich einst überwältigt und ohnmächtig fühlte, ist »allergisch« gegen Fremdsteuerung und kämpft um seine Autonomie. Einige können sich in der Schule nicht »einfügen«, andere versuchen, sich unsichtbar zu machen. Zugleich verfügen diese Kinder und Jugendlichen über Stärken, die ihnen das Überleben sichern.
Seminarinhalte
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzen sich mit zentralen Fragen der Traumapädagogik bzw. einer »trauma-heilenden Pädagogik« auseinander.
Wie kann ich als Bezugsperson Kinder und Jugendliche mit traumatischen Erfahrungen besser verstehen? Wie kann ich angemessen auf sie eingehen? Wie können Kinder und Jugendliche stabilisiert und ihre Selbstheilungskräfte gestärkt werden?
- Kindliche Reaktionsmöglichkeiten auf traumatische Ereignisse
- Traumatisierte Kinder und Strafe
- Traumatisierte Kinder und Schule
- Resiliente Kinder und Jugendliche
- Schutzfaktor: sichere Bindung
- »Trauma-heilende« Pädagogik
- Förderung der kindlichen Selbstheilungskräfte
- Ichstärkung und Selbstbemächtigung
- Kindern helfen, ihr »inadäquates« Verhalten zu verstehen
Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmenden ist erwünscht.
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich an Adoptiv- und Pflegeeltern sowie an Fachpersonen, die Pflege- und Adoptivfamilien begleiten.
Seminarleitung

Irmela Wiemann
Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin, von 1974 - 2007 Mitarbeiterin der Kinder-, Jugend- und Elternberatung der Stadt Frankfurt a. M., Seminarleiterin, Fachbuchautorin.
Kurstermine
Dienstag bis Donnerstag, 12. - 14.09.2023
Dienstag, 09.30 - 15.00 Uhr
Mittwoch, 09.00 - 15.00 Uhr
Donnerstag, 09.00 - 15.00 Uhr
Seminarort
in Wil SG
Wenn die Präsenzveranstaltung nicht stattfinden kann, wird der Kurs "online" angeboten.
Seminarkosten
CHF 800.- (inkl. Pausenverpflegungen)
Anmeldung
Per E-Mail an:
Andrea Sempach
kompetenzzentrum@tipiti.ch
071 911 94 80
Anmeldefrist
Der Kursplatz wird nach Eingang der Anmeldung berücksichtigt.