«Übergänge haben auch mit Loslassen zu tun.»

junge Frau, Pflegekind, Jugendliche

Mariame Baldé ist sechzehn Jahre alt. Seit zwölf Jahren werden sie und ihre Pflegeeltern von tipiti begleitet. Inzwischen ist sie Schülerin an der Fachmittelschule in Herrbrugg. Die tipiti Fachberaterin Jasmine Häni hat sie gefragt, wie sie mit Übergängen in ihrem Leben umgeht.

Ich kenne tipiti schon ewig – seit ich denken kann. Übergänge sind für mich eher schwierig. Vor allem wenn es Übergänge sind, die wegweisend für meine Zukunft sind. Dann habe ich oft Mühe, mich zu entscheiden, welchen Weg ich beschreiten soll. Ich schiebe meine Entscheidung dann oft sehr lange vor mich hin.

Vor dem Übertritt in die FMS in Heerbrugg war ich sehr nervös. Das neue, grosse Schulhaus und die vielen neuen Schülerinnen und Schüler und alles Neue hat mich dann manchmal in der Vorstellung schon fast überfordert. Doch dank meiner offenen Persönlichkeit hatte ich dann viel weniger Probleme als gedacht.

Loslassen und Neues wagen

Übergänge haben immer auch mit Loslassen zu tun; man muss etwas Altes zurücklassen, um neue Wege zu wagen. Es kann schon sehr stressen und verunsichern, wenn man nicht weiss, wie es weitergeht. Dann bin ich jeweils froh, dass meine Pflegeltern im Hintergrund sind. Sie sind mir in solchen Momenten eine wertvolle Stütze.

Ein Beispiel? (lacht) Ja klar! Für das Schnuppern im KISPI musste ich mich in einer Art Casting vor allen anderen Bewerbern vorstellen. Ich habe diese Arbeit immer wieder vor mich hergeschoben und sie dann am Vorabend schnell, schnell noch gemacht. Als meine Eltern das fertige Dossier sahen, schlugen sie mir vor, alles nochmals zu überarbeiten. In einer Blitzaktion entstand dann das neue Dossier, ein viel tolleres, was mir dann den Eintritt ins Schnuppern ermöglichte. Es ist für mich schön zu wissen, dass meine Eltern im Hintergrund einfach da sind.

Zauberei und Zukunftswunsch

Wenn ich einen Zauberstab hätte? Dann würde ich die FMS in die Kanti zaubern und auch, dass ich lerne, Übergänge früh genug zu planen. Ich wünsche mir vor allem eine GLÜCKLICHE Zukunft, also liebe gute Freunde an meiner Seite und eine schöne Familie.