Fällt unsere Wirken auf fruchtbaren Boden?

Die Pflegeeltern Keller Mächler betreuten die heute 21jährige Cheyanne Metzger in ihrer Familie. Sie sind bis heute für ihr ehemaliges Pflegekind da, für Kontakte oder wenn es sie braucht. Wie es dazu kam und wie es für sie war, erzählt uns Elisabeth Keller Mächler hier.

Ich lernte im Frühling 2010 an einem Vortrag beim Rotary Club Monika Stillhart und das Engagement von tipiti kennen. Diese Begegnung bestärkte meinen Mann Franz und mich in der Absicht, Kindern einen verlässlichen Ort anzubieten.

Keine Pflegeelternromantik

Um uns gut auf die Aufgabe als mögliche Pflegeeltern vorbereiten zu können, lud uns tipiti zu einem ausserordentlich interessanten und fundierten Lehrgang ein. In dessen Verlauf konnten wir uns über unsere Motivation, Pflegeeltern werden zu wollen, Klarheit verschaffen und wurden auf die Bedürfnisse der Pflegekinder aufmerksam gemacht. Das erlebten wir als eine heilsame Konfrontation mit der Realität, es gab keine Beschönigungen und keine Pflegeelternromatik. Während unserer darauf folgenden Pflege- und Hegeelternzeit schätzten wir die klärenden Gespräche im kleinen und grösseren Kreis und die Aufstellungsarbeiten mit ausgewählten Psychologen.

Neugierig und hoffnungsvoll

Eigentliche Erwartungen hatten wir vorerst keine. Es war viel mehr eine Art Neugierde auf das, was auf uns zukommt. Im Laufe der Zeit kam dann allerdings doch eine Art Hoffnung auf, dass unser Wirken auf fruchtbaren Boden fallen werde. Wir feierten Geburtstage, genossen gemeinsame Ferien und regelten den Alltag über viele Jahre meist problemlos. Und trotz schwieriger Momente fanden wir immer wieder den Draht zueinander. Für uns war es schön zu sehen, wie sich Cheyanne mit seiner ihrer anfänglich verhaltenen Art zu einer selbstständigen jungen Frau entwickelte. Vor kurzem konnten wir uns sogar gemeinsam über den erfolgreichen Abschluss ihrer Berufsausbildung freuen.

Bei Problemen war immer jemand ansprechbar

Für uns war und ist es schwierig, darauf vertrauen zu können, dass trotz Abbrüchen und Umwegen ein gesundes und glückliches Menschendasein werden darf – oder zu akzeptieren, dass es auch schwierig werden kann und wir letztlich keinen Einfluss darauf haben. tipiti zeigte sich für uns als eine sehr praxisbezogene und immer wieder auch kulante Organisation. Wenn immer ein Problem, eine Frage anstand, konnten wir sehr unkompliziert mit der Betreuung oder sogar direkt mit dem Leiter in Kontakt treten.

Auch in Zukunft da

Wir sind in einem Alter, in dem wir keine weiteren Aufgaben von tipiti übernehmen werden. Cheyanne hat noch immer einen recht guten Kontakt zu uns. Wir möchten für sie eine stabile Anlaufstelle bleiben. Daher ist es denkbar, dass wir bei ganz speziellen Anliegen auf die Fachkräfte bei tipiti zukommen werden. Mit der aktuellen Situation sind wir sehr zufrieden.